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AutorenbildKai Höffken

Frauen, Führung und Quoten - #umdenkbar


Mal ganz offen gesprochen, glauben wir denn wirklich, dass eine Quote für Frauen in Vorständen etwas verändern wird?

Es gibt einen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Der ist und wird auch bleiben. Es ist das Geschlecht. Faktisch ist eine Frau biologisch, körperlich in Teilen anders von der Natur gestaltet, als ein Mann. Das wird keiner in Frage stellen. Wofür dieser Unterschied gut ist, ist wohl auch jedem klar. Nun lege ich mich jedoch einmal weit aus dem Fenster und sage: das war es auch dann an Unterschied zwischen Männern und Frauen, zumindest was die Natur vorgesehen hat. Und natürlich können wir daraus auch ableiten, dass unsere Natur ein gewisses Maß an „Rollenverteilung“ geschaffen hat. In einer Frau kann Leben entstehen. Und eine Frau ist in der Lage Nahrung für das kleine, wundervolle Geschöpf zu erzeugen und es zu versorgen. Betrachtet man dieses Spiel der Natur, bekommen biologisch (natürlich) auch den beiden Geschlechtern unterschiedliche Rollen zu, wenn es darum geht, dieses kleine Wesen in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Doch ehrlich, was hat das mit Unternehmen, mit Führung in und von Unternehmen und allem Weiteren zu tun? Im Laufe der Zeitgeschichte haben wir Menschen es tatsächlich geschafft, die natürlichen (naturgegebenen) Unterschiede in unserem Denken und Handeln zu vergrößern. Wir haben neue Rollenzuteilungen aus den natürlichen Unterschieden kreiert. Diese haben wir dann in unserem Denken manifestiert und von Generation zu Generation weitergegeben, ohne sie jemals wieder wirklich zu hinterfragen. Nun gut, es gab immer wieder ein paar Ausreißer. Frauen, die plötzlich Macht haben. Frauen, die Kriege geführt haben, ganze Heere geführt haben. Frauen die über Staaten geherrscht haben. Doch im Allgemeinen war das etwas, was wir als „unnatürlich“ bezeichnet haben, weil es nicht dem entsprach, was wir ja so glaub(t)en. Es entsprach nicht dem, was uns gesagt worden ist, was „Normal/Richtig“ ist. Hier haben die mächtigen Männer der Kirchen dafür gesorgt, dass ihre eigenen Rollen, ihre Machtpositionen gesichert werden. Wie so vieles, konnte es dann als „Gottlos“ oder sogar als „Sünde“ betitelt werden, wenn Frauen etwas anderes tun wollten oder getan haben. Und so setzte sich noch mehr in unseren Köpfen fest, was wir als Rollenbild von Männern und Frauen haben. Ach ja und das ist dann leider auch nicht nur in den Köpfen der Männer. Diese Form der Prägung hat sich auch auf Frauen ausgewirkt. Auch in Frauen „herrscht“ dann viel dieser „Glaube“ vor.


Frauen sind biologisch (natürlich) doch genauso in der Lage, rational zu denken und zu handeln. Sie werden genauso von Emotionen beeinflusst, wie wir Männer. Natürlich sind sie genauso fähig zu „Managen“, und sie können genauso gut anderen „vorgesetzt“ sein (werden), wie Männer. Und, was für mich noch viel entscheidender ist, sie können genauso gut lernen wie Männer, zu führen, statt zu managen.


Nun schaffen wir eine Frauenquote. Ordnen an, dass Positionen mit Frauen besetzt werden „müssen“. So schaffen wir erst einmal etwas Faktisches. Keine Frage. Doch verändert das wirklich etwas? Ja, mit Sicherheit. Und mit der Zeit (sehr viel Zeit) wird das dann auch etwas verändern. Doch zunächst wird es Widerstand schaffen. Und es wird Frauen schaffen, die dann glauben, dass sie sich „beweisen“ müssen in dieser von Männern dominierten Welt. Sie glauben, dass sie „kämpfen“ müssen. Und das müssen sie dann auch, weil da auch so viele Männer sind, die „glauben“, dass sie sich beweisen müssen. Denn so sind sie geprägt. Zudem müssen sich diese Frauen dann auch noch gegenüber anderen Frauen „beweisen“, weil die noch immer an die für sie „zugedachten“ Rollen glauben. Mal im Ernst, schaut mal in Müttergruppen in den Social Networks vorbei. Und was macht das dann mit diesen Frauen, die sich so sehr beweisen müssen? Ich glaube, dass vielfach das Gleiche passieren wird, was mit den Männern passiert ist. Wenn wir so lange in diesem Modus sind, sorgt das dafür, dass wir an Empathie verlieren, dass wir uns „hart“ durchsetzen, dass wir „abkühlen“, dass wir so handeln, wie wir ein so vielen Bereichen tun. Empathie, Wertschätzung, Fürsorge, Miteinander und ähnliche Dinge werden dabei dann sicher auf der Strecke bleiben, genauso wie bei so vielen Männern zuvor. Und was ändert sich dann tatsächlich?


Es erinnert mich so sehr an diese ganzen tollen Leitsätze, die in vielen Unternehmen, in der Regel für viel Geld, aufgehängt sind. Die einfach geschaffen worden sind, die aber nicht gelebt werden, weil sie eben „einfach“ nur aufgehängt wurden. Frauen in Führungspositionen werden „abgeschossen“, wenn sie dafür Sorge tragen, dass Nachwuchs unsere Welt bereichert. Gleichzeitig schreiben wir uns als Leitsatz auf die Fahnen: „We are family.“ Klingt ja auch toll. Das Problem ist nur, dass wir noch immer anders denken. Unser Denken wird nicht einfach durch Quoten und Leitsätze verändert. Es ist geprägt durch unsere Geschichte(n). Es ist geprägt durch unsere Glaubenssätze. Und es ist geprägt durch unsere Ängste. Doch sind diese Ängste notwendig? Brauchen wir diese Ängste? Hören wir auf mit den Scheindiskussionen, dass Beruf und Familie nicht vereinbar sind. Bei Frauen, die in der Produktion arbeiten, sagen wir das auch nicht. Bei Frauen, die unsere Büros putzen, sagen wir das auch nicht. Bei Frauen die von Männern „gemanagt“ werden, sagen wir das nicht. Ach ja, und bei uns Männern?


Es ist Zeit, dass wir auch hier #umdenken. Umdenken bedeutet, dass wir hinterfragen, ob es wirklich so sein muss, wie wir glauben, dass es so sein soll. Dann werden wir mit Sicherheit feststellen, dass so vieles, was wir glauben, in Wirklichkeit ganz anders ist, sein kann. Es ist genau das, was wir brauchen. Dazu brauchen wir #Klarheit und #Akzeptanz. Und dann können wir unsere Welt, unser Leben, unser Miteinander, unsere Unternehmen neu denken und anders gestalten. Wir schaffen so viele faszinierende Dinge in dieser Welt. Wieso schaffen wir dann nicht eine Welt, in der es „natürlich“ ist, dass Frauen genauso Führen wie Männer und Männer genauso Familienmenschen sind wie Frauen. Unsere Natur macht da keinen Unterschied. Der ist nur in unseren Köpfen.


Brauchen wir eine #Frauenquote? Ehrlich gesagt JA. Doch lasst uns bitte anfangen unsere Welt, uns Menschen wirklich zu verstehen, damit wir umdenken und etwas #wirklichverändern können.


Und was glaubst Du?


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